Wir ernten Honig

(ein Beitrag von Michael Dodt)

Fast alle Menschen lieben Honig. Aber die wenigsten wissen auch, wie er geerntet wird. Dafür müssen als erstes die Waben aus dem Bienenstock entnommen werden. Damit das für die Bienen möglichst stressfrei abläuft, wird zunächst eine Bienenflucht zwischen dem Brutraum und dem Honigraum eingerichtet. Der Honigraum ist oben im Bienenstock, der Brutraum ganz unten. So können die Sammlerinnen zwar in den Brutraum krabbeln, aber nicht mehr zurück. Am nächsten Morgen wird früh aufgestanden, damit die Bienen keinen frischen und damit nassen Honig einbringen können. Jetzt können die vollen Waben entnommen werden.

Als nächstes werden die Waben entdeckelt, indem man die Wachschicht mit einem speziellem Werkzeug, der sogenannten Entdeckelungsgabel, entfernt.

Das Wachs wird aufbewahrt, daraus werden zum Beispiel Kerzen hergestellt. Dann werden die Waben in die Schleudertrommel gesetzt. Man startet mit einer langsamen Drehgeschwindigkeit, die nach und nach erhöht wird. Jetzt die Waben wenden und alles nochmal wiederholen.

Wusstet ihr das es ohne die fleißigen Bienen gar keinen Honig gebe? In ihrem kurzen Leben produziert eine Sammelbiene ungefähr einen Teelöffel Honig. Dazu besucht sie rund 60.000 Blüten und legt gut 800 Kilometer zurück. Für ein Glas Honig werden rund drei Liter Nektar benötigt. Um diese anstrengende Arbeit zu würdigen, lässt ihnen ein guter Imker immer einen Teil des Honigs, anstatt ihn durch Zuckerwasser zu ersetzen.

Langer Tag der Stadtnatur bei uns auf dem Naturerlebnispfad Alraune

Wir bieten am Langen Tag der Stadtnatur drei Veranstaltungen an: „Brot backen im Lehmofen“, „Die Arbeit eines Imkers“ und „Wer checkt ein im Insektenhotel“. Bevor wir zu den Details kommen, erst einmal das wichtigste. Eine Anmeldung ist dringend erforderlich bei der Loki Schmidt Stiftung unter Telefon: 040/ 284 099 844 ab dem 30.5.23 täglich von 10 Uhr bis 15 Uhr bis zum 16.6.23 von 10 Uhr bis 12 Uhr. Oder online unter stadtnatur@loki-schmidt-stiftung.de, da geht es auch noch am 17.6.23

Brot backen im Lehmbackofen

Sa, 17.06.2023, 10:00 – 13:00 Uhr

Veranstaltungsnummer: AL176

Wir backen Brot und sammeln Wildkräuter für Kräuterbutter.

Heute backen wir selbst leckeres Brot im Lehmbackofen. Mehl, Hefe oder Sauerteig, Wasser und Salz, mehr braucht ein leckeres Brot nicht. Während das Brot im Ofen ist, sammeln wir (Wild-)kräuter für eine leckere Kräuterbutter. Anschließend wird probiert. Und wer es lieber süß mag kann den frischen Honig von unseren Bienen dazu probieren.

Treffpunkt: Naturerlebnispfad Alraune, Fabriciusstraße 225-231, 22177 Hamburg

Anfahrt: Bus 118 bis ‚Hallenbad Bramfeld‘

Veranstalter*in: Alraune gGmbH Ausbildungszentrum Garten- und Landschaftsbau Naturerlebnispfad

Leitung: Monika Kniep

Altersempfehlung: 5–12

Ausrüstung empfohlen: Festes Schuhwerk

Kosten für begleitende Erwachsene: keine (wir freuen uns über eine kleine Spende)

Kosten für Kinder: € 15

Anmeldung erforderlich!

  (Anmeldelink ab 30. Mai!)

Wer checkt ein im Insektenhotel?

Sa, 17.06.2023, 10:00 – 12:00 Uhr

Veranstaltungsnummer: AL155

Wir bauen ein Insektenhotel u. Samenkugeln für Wildbienen.

Häufig wird vom Bienensterben gesprochen. Gemeint sind die Wildbienen. Hier kannst Du selbst aktiv etwas dagegen tun. Baue ein kleines Insektenhotel. Wir zeigen Dir, worauf Du achten musst, damit es erfolgreich besiedelt wird. Anschließend stellst Du Samenkugeln für Wildbienen und andere Insekten her. Beides kannst Du anschließend mitnehmen und in Deinem Stadtteil zum Einsatz bringen.

Treffpunkt: Naturerlebnispfad Alraune, Fabriciusstraße 225-231, 22177 Hamburg

Anfahrt: Bus 118 bis ‚Hallenbad Bramfeld‘

Veranstalter*in: Alraune gGmbH Ausbildungszentrum Garten- und Landschaftsbau Naturerlebnispfad

Leitung: Monika Kniep

Altersempfehlung: 6–12

Ausrüstung empfohlen: Festes Schuhwerk

Kosten für begleitende Erwachsene: keine (wir freuen uns über eine kleine Spende)

Kosten für Kinder: € 15

Anmeldung erforderlich!

  (Anmeldelink ab 30. Mai!)

Die Arbeit eines Imkers

Sa, 17.06.2023, 10:00 – 12:00 Uhr

Veranstaltungsnummer: AL173

Zieh Dir den Imkeranzug an und schau in ein Bienenvolk.

Auf dem Gelände des Naturerlebnispfades gibt es eine kleine Imkerei. Kinder können selbst in einen Imkeranzug steigen und mit der Imkerin hier vor Ort in ein Bienenvolk schauen. Sie lernen die einzelnen Bienenwesen und ihre Funktion im Bienenstock kennen. Natürlich darf auch Honig genascht weden.

Mit der Stichschutzkleidung (Imkeranzug) ist die Wahrscheinlichkeit eines Bienenstiches sehr gering. Dennoch kann es nicht ganz ausgeschlossen werden. Mit der Anmeldung erklären Sie, dass bei Ihrem Kind keine Bienengiftallergie bekannt ist.

Diese Veranstaltung kann kostenlos angeboten werden durch Unterstützung der Ingeborg Gross Stiftung.

Herzlichen Dank für diese Unterstützung im Rahmen einer Patenschaft der Hamburger Stiftungstage.

Treffpunkt: Naturerlebnispfad Alraune, Fabriciusstraße 225-231, 22177 Hamburg

Anfahrt: Bus 118 bis ›Hallenbad Bramfeld‹

Altersempfehlung: 5–12

Ausrüstung empfohlen: Festes Schuhwerk

Kosten für begleitende Erwachsene: keine (wir freuen uns über eine kleine Spende)

Kosten für Kinder: € 15

Anmeldung erforderlich!

  (Anmeldelink ab 30. Mai!)

Eine Anmeldung für alle drei Veranstaltungen ist dringend erforderlich bei der Loki Schmidt Stiftung unter Telefon: 040/ 284 099 844 ab dem 30.5.23 täglich von 10 Uhr bis 15 Uhr bis zum 16.6.23 von 10 Uhr bis 12 Uhr. Oder online unter stadtnatur@loki-schmidt-stiftung.de, da geht es auch noch am Veranstaltungstag dem 17.6.23

Die Bienenkönigin

Da bin ich wieder, „Weiser Weissbart“, mit einer neuen Geschichte für euch. Dieses mal stehen die Bienen im Mittelpunkt. Beim Umgang mit ihnen ist für alle von uns aus dem Kleinen Volk Vorsicht geboten, denn sie sprechen keine Sprache, zumindest keine mit Worten. Wir können uns also nicht mit ihnen unterhalten. Ihre Sprache besteht aus getanzten Botschaften, die nur einer von uns allen beherrscht: „Bienentänzer“ von denen „Die in der Luft schweben“.

„Bienentänzer“ ist etwas anders als die meisten seines Volkes, er ist ruhiger, verträumter und nachdenklicher als seine eher verspielten Kollegen. Er hat die Tanzsprache der Bienen gelernt und kann sich so ohne in Gefahr zu geraten sogar in ihren Bienenstock wagen. Eines Tages kam er ganz aufgeregt zu mir: „Weiser Weissbart, ich war gerade bei den freien Bienen und es ist ganz schrecklich, ihre Königin „WeideSummSumm“ ist krank, sehr krank.“ Was fehlt ihr denn?“, fragte ich ihn. „Sie ist fast am ganzen Körper von einer pelzigen Schicht bedeckt, von winzig kleinen Wesen. Sie kann sich nicht mehr bewegen und ist ganz schwach.“

Ich fragte ihn nach ein paar mehr Einzelheiten und dann wusste ich, was zu tun war. Aber es war schwierig „Weißt du, wenn sich die Ameisen bedroht fühlen verspritzen sie einen Strahl, der einem ganz doll auf der Haut brennt. Aber lass mich mal in Ruhe nachdenken, denn wenn wir die Ameisen ärgern, um an diesen besonderen Saft zu kommen, werden sich viele von uns verletzen. Sie würden uns auch beißen.“ Ich ging einen Moment in mich, es musste doch eine bessere Möglichkeit zur Rettung der Bienenkönigin geben. Dann fiel es mir wieder ein: „Es gibt da eine Raupe, die Larve des Großen Gabelschwanzes. Wenn man die ärgert, versprüht sie einen Strahl derselben Flüssigkeit wie die Ameisen. Aber diese Flüssigkeit hilft auch gegen die Krankheit der Königin.“ „Und wo kann ich diese Raupe finden?“, fragte „Bienentänzer. „Du findest sie leicht am Flussufer, sie ist leuchtend grün, hat einen gegabelten Schwanz und ein rotes Maul. Sie ist ungefähr so groß wie wir. Aber du wirst Hilfe von zwei, besser drei anderen deines Volkes brauchen.“

„Wieso das?“, wollte „Bienentänzer“ wissen. „Diese Flüssigkeit ist für uns sehr unangenehm, sie kann uns sogar gefährlich werden. Einer von euch muss einen Eichelhut tragen, um die Flüssigkeit aufzufangen, die anderen sollten die Raupe ärgern und ablenken. Aber seid ganz vorsichtig und lasst euch nicht bespritzen!“, warnte ich ihn. „Bienentänzer“ flog los um seine Mitstreiter zu suchen und sich dann mit ihnen auf die Suche nach der Raupe zu machen.

Nach ein paar Versuchen entdeckten sie sie auf einem dickem grünen Blatt, das schon einige Löcher aufwies. Die Raupe war am fressen. Seine drei Mitstreiter pieksten die Raupe von der Seite und von hinten mit kleinen Stöcken, während „Bienentänzer“ vor ihr mit dem Eichelhut auf und ab tanzte. Schon nach kurzer Zeit spritzte die Raupe ihren Strahl ab und der geschickte „Bienentänzer“ fing ihn mit dem Eichelhut auf, ohne einen Spritzer abzubekommen. Schnell flogen die vier wieder zurück zu „Weiser Weissbart“.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte „Bienentänzer“. „Nun kommt der schwierige Teil, den nur du schaffen kannst“, antwortete ich. „Zunächst einmal musst du in den Bienenstock und den Bienen erklären, dass die Königin alleine in einem Raum sein muss. Dann stellst du den Eichelhut mit der Säure ab, die verdunstet langsam und so nach einem Tag sollte die Königin nicht mehr von den kleinen Milben befallen sein.

„Das sollte ich schaffen“, meinte „Bienentänzer“ zuversichtlich und machte sich auf den Weg zum Bienenstock. Der war in einer Weide, denn „WeideSummSumm“ war eine freie Bienenkönigin. Die meisten hier lebenden großen Bienenvölker nannten wir „Riesenbienen“, nicht weil sie so groß waren, sondern weil sie in eckigen Wohnungen lebten, die ihnen die Riesen gebaut hatten und die sie dort auch versorgten. Dafür nahmen sie ihnen ein Großteil des Honigs weg. Als Ersatz gab es Zuckerwasser oder ähnliches. „WeideSummSumm“ hatte eines Tages beschlossen lieber mit einem kleineren Volk aber in Freiheit zu leben.

Sobald „Bienentänzer“ sich dem Bienenstock näherte, kamen die Wächter auf ihn zugeflogen. Jeden anderen hätten sie angegriffen, um ihn zu vertreiben, aber „Bienentänzer“ tanzte sein Anliegen vor und die Wächterbienen ließen ihn in den Stock. Es ging vorbei an den Bieneneiern, den Waben in denen die Larven gefüttert wurden, bis zu einer speziellen Kammer, in der Königin stumm vor sich hin litt.

Er stellte den Eichelhut mit der Säure an einem sicheren Ort ab, tanzte eine Ehrerbietung an die Königin (man sollte ja immer die Form wahren) und machte sich dann auf den Rückweg an die frische Luft. Gerade für einen von denen „Die in der Luft schweben“ war so ein Bienenstock doch recht stickig.

Am nächsten Tag, es wurde schon so langsam dunkel, besuchte er mich wieder und brachte einen halben Eichelhut voll mit leckerem Honig mit. „Das ist die Hälfte von dem, was die Bienen mir für die Rettung ihrer Königin geschenkt haben. Ohne dein Wissen wäre es echt schwierig geworden. Denn die Ameisen, die auch diese Säure verspritzen, hätten uns wohl arg zugesetzt wenn wir es bei ihnen versucht hätten.“ „Da hast du wohl recht“, meinte ich. „Bis demnächst dann mal und danke, das Du an mich gedacht hast.“

Natürlich habe ich den Honig nicht für mich behalten, wir alle „Die in den Bäumen leben“ hatten eine ganze Zeit etwas von dieser für uns sehr seltenen Leckerei. Hilfsbereitschaft lohnt sich auch für den Magen.

So, tschüß erstmal und bald gibt es wieder eine neue Geschichte für euch.

Text: Michael Dodt, Zeichnungen: Manuela Tolksdorf

Langer Tag der Stadtnatur Hamburg 2023

Wir vom Naturerlebnispfad Alraune sind wieder mit dabei

Am 17. – 18 Juni findet er auch dieses Jahr wieder statt, der lange Tag der Stadtnatur in Hamburg. Unter der Überschrift Naturschutz mit dem  Motto „Reif fürs Schutzgebiet“ sind mehr als 200 Veranstaltungen in und um Hamburg geplant. Um nur zwei Beispiele zu nennen: „Naturparadies Krautsand“ oder „Kanutour Lebendige Kanäle“. Weitere Infos gibt es auf „ tagderstadtnatur.de“ und in der App „NATÜRLICH HAMBURG.“ Anmeldungen sind ab dem 30. Mai möglich.

Bei uns auf dem Naturerlebnispfad Alraune sind am 17.Juni drei Veranstaltungen geplant: Lasst euch überraschen, es wird auf jeden Fall lehrreich und spannend.

Auf jeden Fall gibt es wieder ganz viel zu erleben und zu entdecken!

Der Feuersalamander

Hallo, ich bin’s wieder, „Weiser Weissbart“. Und ich habe wieder eine Geschichte für euch. Diesmal stehen „Die auf Molchen und Fröschen reiten“  im Mittelpunkt. Sie sind ganz anders als wir, „Die in den Bäumen leben“. Uns erscheinen sie sehr eitel, da sie sehr stolz auf ihre schlanke Figur und ihre schönen langen Haare sind, sich meist nur sehr knapp bekleiden und einem  Kommentare über ihr Aussehen sehr übel nehmen. Dafür betrachten sie uns als verschroben, nennen uns dick, weil wir durchaus stolz auf ein kleines Bäuchlein sind, das uns vor allem hilft gut über den Winter zu kommen.

Aber genug davon, ich beginne mit der Geschichte. „Schönbein“, die schulterlange blonde Locken hatte und „Glanzhaar“, die lange glatte schwarze Haare ihr eigen nannte, zwei  junge Frauen der „Die auf Molchen und Fröschen reiten“ und die sich für die allerschönsten hielten, entdeckten eines Tages am Libellenweiher ein Wesen, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatten. Ähnlich wie die ihnen bekannten Molche, aber etwas größer und mit eine schwarz-gelben Haut. „Hey, wer bist du denn?“, fragte ihn „Schönbein“. „Ich bin „Kleiner Drache“, ein Feuersalamander“, antwortete der Lurch. „Und wo kommst du her, wir haben so ein Wesen wie dich hier noch nie gesehen“, wollte „Glanzhaar“ wissen.

„Ich komme aus einem großen Glaskasten, ein kleiner Riese hielt mich dort gefangen. Und nun wollte er mich nicht mehr und hat mich hier ausgesetzt“. „Das ist traurig für dich, aber immerhin bist du jetzt frei, dürfen wir auf dir reiten“, wollten die beiden wissen. „Lieber nicht, ihr würdet euch verletzen“, lehnte „Kleiner Drache“ ab. „Und ….“ „Papperlapapp. Wir sind beide erfahrene Reiterinnen“, unterbrach ihn Glanzhaar und schwang sich auf den Rücken des Feuersalamanders. Sie war von Hals bis zu den Füßen mit einem sehr enganliegenden Anzug aus gegerbter Ringelnatterhaut bekleidet, die übrigens die „Steinernen“ herstellen, denn obwohl sie diese Kleidung liebte, würde keine und auch keiner der „Die auf Molchen und Fröschen reiten“ jemals den dabei entstehenden Gestank ertragen. „Glanzhaar“, die nur ein paar Stücke aus fein genähtem Stoff aus Schilf und Wasserlilien trug, schwang sich hinter ihr auf den Lurch.

„Na gut“, murmelte „Kleiner Drache“, „ihr habt selbst schuld“, und krabbelte los. Laut feuerten die beiden jungen Frauen ihn an: „Los, schneller, wir fallen schon nicht runter“. „Ne, ihr springt gleich ab“, antwortete „Kleiner Drache“ und er behielt recht. „Au, was juckt denn da so und nun brennt es auch auf der Haut“, jammerte „Schönbein“ und sprang herab. „Hilfe, meine Beine sind ja ganz rot und pustelig“. Jetzt sprang auch „Glanzhaar“ ab und jammerte ebenfalls: „Aua aua, meine Füße brennen auch ganz doll!“ Auch die waren bereits gerötet und pustelig. „Hilfe, aua, das juckt und brennt ganz fürchterlich“, beklagten sich die beiden weiter. „Ihr hättet mich eben ausreden lassen müssen“, bemerkte der Feuersalamander.

Und jetzt komme ich, „Weiser Weissbart“, ins Spiel. Ein Bote  der „Die auf Molchen und Fröschen“ reiten kam zu mir und berichtete, was den beiden jungen Frauen zugestoßen war. Ich wusste natürlich, was zu tun war. Auf der großen Wiese wuchs der Spitzwegerich, eine Pflanze, die Linderung und Heilung bot. Ich suchte vorsichtig die Wiese nach ihm ab, denn man weiß ja nie wer einen alles auf so einer recht offenen Fläche beobachtet. Als ich die Heilpflanze gefunden hatte, schnitt ich mit meinem Steinmesser ein Blatt der Pflanze ab. Wenn man das Blatt zerreibt, kann man etwas Saft gewinnen, der „Glanzhaar“ und „Schönbein“ Linderung verschaffte, aber vor allem „Schönbein“ mit ihren langen, fast nackten Beinen quengelte noch ziemlich lange vor sich hin.

Nun kümmerte ich mich um „Kleiner Drache“, der zwar bei uns hätte bleiben können, aber ohne Artgenossen wohl sehr einsam wäre. Ich wusste, dass es ganz im tief Süden, weit hinter dem großen Fluss, noch Wesen seiner Art gab. Aber wie konnte er dort hingelangen? Schwimmen ging nicht, weil es keine durchgehende Verbindung aus Wasserwegen gab. Auf den Beinen ging es auch nicht, der Weg war viel zu weit und führte lange durch das gefährliche Gebiet der Riesen. Also blieb nur der Weg durch die Luft. „Die in der Luft schweben“ konnten aber so eine große Last nicht tragen.

Was also nun? Ich dachte kurz an „Nimmersatt“, den Reiher, aber ich war mir nicht sicher, ob er der Versuchung widerstehen konnte, den Feuersalamander zu fressen. Auch wenn ihm das den Mund verbrennen würde. Dann fiel mir aber zum Glück „Fliegt gern weit“ ein, eine Kanadagans, die uns gelegentlich besuchte. Sie war stark genug, „Kleiner Drache“ bis zu den Bergen hinter dem großen Fluss zu fliegen. Gedacht, getan. „Fischbrötchen“, eine Lachmöwe, machte sich auf die Suche nach „Fliegt gern weit“.

Schnell hatte sie die Kanadagans gefunden und kehrte zusammen mit ihr zurück. Damit sie sich nicht auch verbrannte wickelten wir den Feuersalamander noch in ein paar große, feuchte  Blätter. „Ich danke euch für eure Hilfe, nun bin ich endlich frei und treffe andere meiner Art“, bedankte sich „Kleiner Drache“  überschwänglich. Und schon erhoben sich die beiden in die Luft und entschwanden Richtung Süden.

So, das war das ganze Abenteuer. Naja, fast, für „Glanzhaar“ und vor allem „Schönbein“ dauerte das Brennen und Jucken noch etwas länger.

Bis bald, dann gibt es eine neue Geschichte.

Text: Michael Dodt, Zeichnungen: Manuela Tolksdorf

Das kleine Volk

Zunächst einmal möchte ich mich vorstellen, ich bin „Weiser Weissbart“, einer der Ältesten der kleinen Völker. Es gibt viele Verschiede von uns, ich gehöre zu denen „Die in den Bäumen leben“.  Es gibt auch noch „Die in der Luft schweben“, „Die unter der Erde wohnen“, „Die auf Molchen und Fröschen reiten“, „Die Steinernen“ und viele andere mehr.

In den heutigen Tagen unterrichte ich meistens die Kinder, aber in der dunklen und kalten Jahreszeit wie jetzt bin ich auch, ohne falsche Bescheidenheit, einer der besten Geschichtenerzähler meines Volkes, wenn wir uns an magischen Feuern erwärmen und wir uns drinnen im Baum versammeln.

Um diese Jahreszeit zu überstehen müssen wir immer genügend Vorräte haben, die wir in der bunten Jahreszeit, wenn die Blätter fallen, gesammelt haben. Früher, als ich noch jünger war, gehörte ich zu den besten Nuss- und Eichelsammlern, aus dieser Zeit stammt meine heutige Geschichte.

Ich war unter der größten Eiche in unserem Reich auf der Suche nach ihren Früchten, als ich plötzlich ein lautes Krächzen hörte. „Meckert viel“ saß ein gutes Stück entfernt auf der Erde und hatte eine große Walnuss im Schnabel. „Meckert viel“ war ein Eichelhäher, dessen Federkleid genauso bunt war wie seine Stimme kratzig. „Das ist meine Nuss, bleib bloß weg“ krächzte er in meine Richtung. Ich ignorierte ihn, denn ich hatte schon genug Eicheln gefunden, mehr konnte ich gar nicht tragen. Auch wenn so eine Walnuss natürlich leckerer ist.

„Meckert viel“ flog auf eine Kiefer und versteckte die Nuss in einem Astloch. Dann segelte er in Richtung Bach davon. „Soso, das kommt mir ja sehr gelegen“ hörte ich eine Stimme in meinem Rücken. Vor Schreck ließ ich fast den Sack mit den Eicheln fallen. Hinter mir saß, gut versteckt durch die Wurzeln der Eiche, „Dreister Dieb“, ein Eichhörnchen. „Keine Angst, deine Eicheln will ich nicht, ich nehme lieber die Walnuss“. Mir fiel ein großer Stein vom Herzen, denn „Dreister Dieb“ war durchaus als Raufbold bekannt und um einiges größer als ich.

Normalerweise beobachten die Eichelhäher die Eichhörnchen und merken sich, wo sie ihre Vorräte vergraben, um sie dann zu stehlen. „Dreister Dieb“, der sich selber lieber „Schlauer Dieb“ nannte, hatte den Spieß herumgedreht, das sparte ihm viel Arbeit und Mühe. Er kletterte die Kiefer hinauf, steckte seine Pfoten in das Astloch und begann, die Nuss zu knacken und zu verspeisen. Ich schnappte mir noch ein, zwei Krümel die herunterfielen und machte mich dann schnell auf zu unserer Weide, um die gesammelten Eicheln in Sicherheit zu bringen. Nicht dass sich das Eichhörnchen die Sache noch anders überlegte und mir doch noch die Eicheln wegnahm.

So, das war’s für heute, das nächste Mal gibt es eine andere Geschichte.

Text: Michael Dodt, Zeichnungen: Manuela Tolksdorf

Das kleine Volk – Eine Einführung

Zeichnung: Manuele Tolksdorf

Das Kleine Volk hat viele Gesichter und Namen: Elfen, Feen, Kobolde, Trolle, Zwerge, Wichtel, Pixies und noch diverse andere mehr. Die meisten von ihnen sind in etwa so groß wie die Finger eines erwachsenen Menschen, manche haben Flügel, andere Klauen zum graben oder Krallen zum klettern.
Die meisten Menschen können sie nicht wahrnehmen, eine Ausnahme sind allerdings kleine Kinder. Wenn diese Kinder älter werden verlieren die meisten diese Fähigkeit, da ihr Gehirn immer mehr darauf trainiert wird rational zu denken und die eigenen Sinne danach auszurichten. Allerdings schaffen es manche Menschen, sich diese besondere Wahrnehmung zu bewahren. Andere Menschen können sie aus den Augenwinkeln sehen, aber nicht mehr wenn sie den Blick auf sie fokussieren.
Ob wir sie nun sehen können oder nicht, sie sind da und leben meist unbemerkt unter uns. Und sie erzählen ihre eigenen Geschichten, die diese Welt aus ihrem Blickwinkel zeigen.
(Entnommen aus „Die Anderswelt“ von Magdalena Knobloch, Heckenloch bei Hammaburg, 2013)

Text: Michael Dodt

Jetzt geht’s los – Frühlingserwachen auf dem Naturerlebnispfad-Alraune

Langsam wird es wärmer und die Tage werden nicht nur heller, sondern auch länger. In der Natur beginnt sich so einiges zu regen und zu sprießen. Zu den ersten Frühblühern gehören Gänseblümchen, Tausendschön oder Leberblümchen, unter den Zwiebelblumen sind Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen mit die ersten, die ihre Blütenpracht zeigen.

Doch warum blühen manche Pflanzen so früh im Jahr, wenn es oft noch sehr kalt ist und auch die Tage noch recht kurz sind? Ein Grund dafür sind knappe Vegetationsperioden durch kurze oder trockene Sommer, ein zweiter gilt vor allem für Waldblumen. Die müssen ihre Blütezeit beenden, bevor sich das Blätterdach der Bäume schließt und sie kein Sonnenlicht mehr abbekommen.

Unter den Bäumen und Gehölzen gehören Forsythie, Weide, Magnolie und Haselnuss zu den ersten, die unsere Umwelt bunter machen.

Auch bei den Vögeln gibt es so einige, die schon im Februar oder März mit dem Brutgeschäft beginnen. Darunter sind Singdrossel, Amsel, Reiher oder auch der Waldkauz. Um sie dabei zu schützen, dürfen Hecken und Bäume ab dem ersten März nur noch in Ausnahmefällen beschnitten werden.

Neben der ersten Farbenpracht sind jetzt also auch gut Vögel zu beobachten, die Material zum Bau oder zum Ausbessern ihrer Nester suchen. Sie sind auch leichter zu entdecken, weil viele Bäume und Sträucher noch keine Blätter austreiben.

Nicht zu vergessen sind die ersten Hummeln, die jetzt schon durch die Frühlingsluft summen. Manchmal haben sie aber durch die Kälte noch nicht genügend Energie um lange durchzuhalten, wenn ihr also eine notgelandete Hummel am Boden sieht, hebt sie vorsichtig mit einem Blatt Papier oder der EC-Karte auf und tragt sie zu einem sicheren Ort. Wenn es in der Nähe von eurem Zuhause ist, freut sie auch sehr über etwas lauwarmes Wasser mit Zucker von euch.

Also nichts wie auf zu einem Besuch bei uns – auf dem Erlebnispfad Alraune!

Ein Besuch bei uns lohnt sich immer – auch in der kalten Jahreszeit

Auch wenn der Himmel grau und es draußen nasskalt ist, auf unserem Naturerlebnispfad gibt es immer etwas zu entdecken. Es blüht zwar fast nichts mehr, die meisten Bäume und Sträucher haben ihre Blätter abgeworfen und viele Tiere wie Frösche, Molche und fast alle Insekten haben sich zurückgezogen.

Foto: Robert Brinckmann

 Aber gerade jetzt gibt es bei uns noch viel zu entdecken. Vor allem die liebevollen Details, die sich überall an unserem Naturerlebnispfad „verstecken“. Da gibt es Fabelwesen wie Elfen und Kobolde, kleine Kunstwerke aus Holz und Stein, Spiralen, Skulpturen von Tieren oder Sagengestalten und noch vieles mehr.

Foto: Robert Brickmann

Auch die Vögel, die nicht in den warmen Süden gezogen sind, sind  jetzt leichter zu beobachten, weil viele Äste und Zweige kahl sind. Besonders an den Futterplätzen lassen sie sich oft blicken. Das Gleiche gilt natürlich auch für die kleinen Räuber, die Eichhörnchen.

Foto: Michael Dodt

Dazu gibt es ein wärmendes Lagerfeuer und das selbstgeröstete Stockbrot schmeckt im Winter besonders gut. Also kommt vorbei und besucht uns!

Nun fehlt nur noch eine Anmeldung unter Telefon 040 – 209 05 009 oder per Mail:

team@naturerlebnispfad-alraune.de, wir freuen uns auf euch!

Wir sind um eine Attraktion reicher

Ein Floß über den Libellenteich. Mit Hilfe eines Seiles können sich jetzt die Kinder mehr als ein Dutzend Meter über den Libellenteich ziehen. Diese neue Attraktion kommt sehr gut an und löst bei den Mädchen und Jungen echte Begeisterung aus. Lautes Lachen und Kreischen ertönt, wenn das Floß gezogen durch die eigene Körperkraft über den Teich gleitet. Auch die am Ufer wartenden Kinder haben ihren Spaß, während sie die auf dem Floß stehenden Mädchen und Jungen anfeuern und darauf warten, selber an die Reihe zu kommen.

Foto: Robert Brinckmann

Finanziert wurde Sanierung des Teiches und der Bau des Floßes aus dem Zweckertrag des Lotteriesparens der Hamburger Sparkasse. Ein Los kostet dort 5 Euro pro Monat, von denen 4 Euro gespart werden und nach Ablauf der Lotterie auf dem eigenen Konto landen. Und mit etwas Glück können darüber hinaus bis zu 30.000 Euro gewonnen werden. Pro Los fließen 75 Cent in die Lotterie und mit 25 Cent werden soziale Projekte (wie unseres) in Hamburg und der näheren Umgebung gesponsert. Eine großartige Sache finden wir. Machen sie mit!